Oldies but Goldies?

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Einlullen auf hohem Niveau? Für eine stattliche Anzahl von Banken und Sparkassen in Deutschland offenbar an der Tagesordnung. Das neue Mystery-Shopping der obersten Finanzaufsichtsbehörde BaFin brachte es ans Tageslicht: Viele Banken und auch Sparkassen erzielten schwache bis unzureichende Resultate in der Geldanlage-Beratung – besonders älteren Testpersonen waren betroffen. In einer Stichprobe von 36 Beratungen bei bundesweit zwölf Sparkassen, Genossenschaftsbanken und Privatbanken gab es bei einem Drittel „schwerwiegende Beanstandungen“, heißt es im Mitteilungsblatt „BaFinJournal“. Bei immerhin der Hälfte aller Auskünfte kam es zu „Beanstandungen“, wenn die Kundinnen und Kunden Senioren waren. Bei Jugendlichen und Berufstätigen wurde ein Viertel der Verkaufsgespräche moniert.

Für den neuen Praxis-Check darf die Finanzaufsicht neuerdings mit Hilfe anonymer Testkäufe unerkannt überprüfen und bewerten, wie unterschiedliche Kreditinstitute ihre Kundinnen und Kunden betreuen. Speziell gebriefte Testkäuferinnen und Testkäufer besuchen dafür inkognito als Kunden und Kundinnen Banken, Versicherungen und andere Finanzdienstleister. Mittelpunkt der ersten Pilotaktion waren Gespräche, die mit einer Anlageberatung verbunden waren. Dabei wurden jeweils drei Testkundenprofile für Jugendliche, Erwachsene und Senioren vorgegeben.

Schwache Nummer

Das Ergebnis könne zwar „keinen Überblick über den Gesamtmarkt“ geben, sei aber auf den ersten Blick „ernüchternd“, kommentierte die Behörde. Es sei „ein klares Zeichen dafür, dass wir künftig bei der Anlageberatung noch genauer hinsehen müssen“, sagte Christian Bock, Leiter der Abteilung Verbraucherschutz.

So fehlte teilweise die sogenannte Geeignetheitserklärung, in der die Banken und Sparkassen seit Anfang 2018 schriftlich darlegen, weshalb die ausgesprochene Empfehlung zum jeweiligen Kunden passt. In anderen Fällen gab es laut BaFin nicht die erforderliche Information über die Kosten und Nebenkosten rund um die Produkte und Dienstleistungen der Bank. Auffällig war auch, dass Angaben von Kunden nicht korrekt aufgenommen wurden, „möglicherweise um eine bestimmte Empfehlung aussprechen zu können, die zu den Angaben nicht gepasst hätte“, wie im Bericht angemerkt wurde.

Die Finanzaufsicht plant, Finanzdienstleistungen künftig mit weiteren Mystery-Shopping-Einsätzen zu überprüfen. Dabei will sich die Behörde auch Versicherungen näher anschauen. (Quelle: www.ihre-vorsorge.de)

(Weiterlesen >Beraten oder verkauft?)

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