Rente im Umbruch

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Frauen verdienen im Schnitt fast 20 Prozent weniger als Männer. Ein Kind zu bekommen, ist zudem für viele immer noch ein Karrierehindernis. Oft auch nicht beachtet wird, dass der in den Benachrichtigungen genannte Rentenbetrag nach Abzug von Krankenversicherung und Steuern nochmals schrumpft. Für die offizielle Durchschnittsrente von 1.550 Euro müssen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aktuell 35 Jahre in die Rentenkasse eingezahlt haben.

Der Betrag, der unterm Strich übrig bleibt, liegt laut Auskunft der Deutschen Rentenversicherung bei nur 1.054 Euro. Frauen bleibt aufgrund von Erziehungszeiten und Teilzeittätigkeiten deutlich weniger zur Verfügung. Hinzu kommt, dass Frauen für die gleiche Tätigkeit noch immer oft schlechter bezahlt werden als ihre männlichen Kollegen.

Das Ungleichgewicht ist immens: Während Männer im Schnitt 1.295 Euro netto erhalten, kommen Frauen gerade mal auf 863 Euro, so eine Daten-Analyse der Wochenzeitung ‚Die Zeit‘: 66 Prozent der Frauen und 40,3 Prozent der Männer beziehen eine Rente, die unter oder im Durchschnitt liegt. Mehr als 15 Prozent der Männer beziehen 1.950 Euro und mehr, bei den Frauen bekommen diesen Betrag nur 1,9 Prozent.

Rente auf Aktien

Mit einem bisher ungewöhnlichen Reformpaket will die Ampelregierung das Rentenniveau in Höhe von 48 Prozent des Durchschnittsgehalts bis 2040 garantieren. Auch, weil in den kommenden Jahren mit den geburtenstarken Jahrgängen deutlich mehr Rentner kommen als Beitragszahler. Ohne Maßnahmenpaket würde das Rentenniveau laut offizieller Berechnungen der Rentenkassen auf zirka 45 Prozent im Jahr 2037 absinken.

Um die notendigen Ausgaben von derzeit 372 auf rund 800 Milliarden Euro bis 2045 finanzieren zu können, dürfte der von den Arbeitnehmern und Arbeitgebern zu zahlende Beitragssatz von aktuell 18,6 auf 22,7 Prozent steigen.

Mit der Gründung eines milliardenschweren Kapitalstocks auf dem Aktienmarkt will die Regierung der Rentenversicherung eine neue Finanzierungsquelle erschließen.

Für die neue Aktienrente seien allerdings weitere Schulden und Vermögenswerte seitens der Regierung notwendig. Insgesamt sollen bis Mitte der 2030er-Jahre mindestens 200 Milliarden Euro an den Aktienbörsen investiert werden. Aus den Erträgen würden dann jährlich zehn Milliarden Euro an die Rentenversicherung fließen. Das Reformpaket soll noch vor der parlamentarischen Sommerpause im Juli vom Bundestag beschlossen werden.

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