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Durch Zufall erfuhr die freiberufliche Journalistin, dass ihr seit fast einem Jahr zu Unrecht ein negativer Schufa-Eintrag anhaftete. Über den Eintrag informierte sie ihr kontoführender Berater der Deutschen Bank am Telefon. Eine kurzfristige Erhöhung des Dispolimits -normalerweise eine Banalität- sei aufgrund des angeblichen ‚Konto und Kartenmissbrauchs‘ nicht möglich.
Die 35-Jährige war geschockt und entsetzt zugleich, sie begann zu grübeln. Sie erinnerte sich, dass sie etwa ein Jahr zuvor von einem Hacker-Angriff auf ihr VISA-Card-Konto bei der Barclays Bank erfuhr. Die Karte kaufte sie wenige Monate davor für Reisebuchungen am Flughafen München. Angeblich seien die Buchungen sogfältig storniert worden, beteuerten die Mitarbeiter der Kreditkartengesellschaft. Tatsächlich gab es durch einen plumpen Fehler der Bank neben den Korrekturbuchungen auch den ungerechtfertigten Missbrauchs-Eintrag bei der Schufa.
Die Folgen sind für die Münchnerin bis heute nicht absehbar, da unterschiedlichste Vertragspartner der Schufa bekanntlich Auskünfte in finanziellen Angelegenheiten verlangen können. Darunter Banken und Sparkassen, Kreditkartenorganisationen, Bausparkassen, Versicherungen, Einzel- und Versandhändler, Telefongesellschaften, Energieversorger und Immobiliengesellschaften. Allein die Bestätigung der Kreditkartenbank und die Korrekturen bei der Deutschen Bank zogen sich über fast vier Wochen hin, in denen unter anderem auch Lastschriften der Journalistin nicht eingelöst und zurück gebucht wurden.
Fataler Zins-Check
Peter Sachs, Finanzgutachter und Anlageberater aus Bad Homburg, erinnert sich an ein weiteren Fall, in dem Schufa-Einträge ein echtes Problem wurden: „Es gab ein älteres Ehepaar, die hatten über ein großes Vergleichsportal mit Sitz in München zahlreiche Finanzierungsanfragen an unterschiedliche Kreditinstitute verschickt. Allein in einem Monat verschickten die Interessenten 25 Anfragen nach vermeintlich günstigen Krediten. Wenig später war die Überraschung groß, da offenbar alle dieser Banken eine Meldung mit dem Vermerk ‚Anfrage Kreditkonditionen‘ an die Schufa verschickt hatten. Aufgrund dieser Einträge war es für die Kunden und mich drei Wochen später nicht möglich, einen bezahlbaren Ratenkredit zu beantragen. Es hagelte Absagen. Wir entschlossen uns daher stattdessen, die Immobilien zu beleihen und eine klassische Immobilienfinanzierung mit entsprechender Sicherheit zu beantragen.“
TIPP! Um unliebsame ‚Überraschungen‘ zu vermeiden, sollten Verbraucher und Verbraucherinnen unbedingt in regelmäßigen Abständen eine Übersicht der personenbezogenen Daten bei der Schufa anfordern. Die SCHUFA-Selbstauskunft nach Art. 15 DS-GVO (Datenschutz-Grundverordnung) lässt sich online bestellen und wird von der Schufa einmal im Jahr kostenlos verschickt. >Hier Schufa Auskunft kostenlos bestellen (siehe Datenkopie nach Art. 15 DSG-VO bestellen!)
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