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„Die Debatte um das Provisionsverbot bei der Anlageberatung ist für Verbraucher und Kapitalanleger irreführend und weicht vom Kern der Thematik ab“, erklärt Arndt Stiegeler, Financial Planner (CFP), Erbschafts- und Stiftungsplaner (CFEP), Testamentsvollstrecker sowie Estate Planner in Heidelberg, und ergänzt: „Ob Honorar- oder provisionsorientierte Beratung – die Vergütungsform sagt per se nichts über die Qualität der Dienstleistung aus.“ Wichtig für Verbraucher sei vielmehr, dass es vollständige Transparenz über die Honorierung und keine versteckten Provisionen gibt. Die Kombination oder die Wahl, ob Provisions- und/oder Honorarberatung, sei im Interesse des Kunden und somit gerechtfertigt. Der Kunde solle selbst entscheiden können, welche Beratungsform er wahrnehmen möchte und welche er sich leisten kann.
Davon abgesehen führe die Diskussion jedenfalls dazu, die Kriterien wie Professionalität, Kompetenz, die Einhaltung der Berufsregeln und vor allem die Orientierung an den Ethikregeln bei der Beratung von Verbrauchern und damit den Wert der Dienstleistung durch CFP / CFEP verstärkt in das Licht der Öffentlichkeit zu bringen. Von der aktuellen Aufmerksamkeit profitierten somit alle Marktteilnehmer und damit auch die CFP-Zertifikatsträger, die seit über 25 Jahren als Elite unter den Finanzprofis gelten: Die internationale Qualitätsmarke des CFP®-Zertifikats wird in Deutschland seit 1997 verliehen. Mit dem Zertifikat werden Finanzdienstleister aber auch Personen aus den beratenden Berufen ausgezeichnet, die auf Basis der Ausbildung, der erworbenen Erfahrung und ihrem ethischem Anspruch zur Spitze ihrer Zunft zählen.
„Die Qualität herkömmlicher Anlageberatungen und die Expertise der Beraterinnen und Berater sind per se schwierig zu überprüfen“, unterstreicht Stiegeler, „Der FPSB Deutschland betont, dass wirklich nur die mit dem Gütesiegel des FPSB Deutschland zertifizierten Leistungen eines CFP-Professionals echte Neutralität und Unabhängigkeit, fachlich anspruchsvollste Aus- und stetige Weiterbildung, breites Fachwissen, einwandfreien Leumund, langjährige Erfahrung sowie strengste Regularien bei der Ausübung ihrer Tätigkeit garantieren können.“ Die für die Leistung zu zahlende Vergütung sei angesichts der Werthaltigkeit der Beratungsresultate angemessen und gleichzeitig die Basis für den renditeoptimierenden Ansatz und den nachhaltigen Erfolg der Beratung. Das Zertifikat sei zudem alle zwei Jahre zu erneuern.
Im Zuge dessen wächst die Bedeutung der Privaten Finanzplanung als Selbstverständnis einer vollumfänglichen Dienstleistung, denn bei der Beratung sollen eben nicht der Produktverkauf, sondern die Ziele, Wünsche und Bedürfnisse der Verbraucher im Vordergrund stehen. Nadine Bräuning, CFP® und EFA® bei MLP Finanzberatung, ist seit kurzem als neue Zertifikatsträgerin tätig: „Gerade für die internetaffine, kostenbewusste Gruppe der jüngeren Kunden wird die Notenwendigkeit einer Finanzplanung durch einen CFP-Professional immer größer. Eine umfassende Analyse und Bewertung des privaten Finanzhaushaltes stellt gerade für sie die elementare Basis für den langfristigen Vermögensaufbau dar.“
Junge Vermögen planen
Junge Zertifikatsträger mit kreativen, modernen Ansätzen betreuen junge Kunden, die sich zusammen mit dem Finanzplan in einem gemeinsamen Entwicklungsprozess befinden.
3 Fragen an Nadine Bräuning, die seit kurzem als frisch zertifizierte Finanzplanerin tätig ist.
Die Debatte um das Provisionsverbot trifft den Nerv der Zeit und unterstreicht die Notwendigkeit der ‚jungen Finanzplanung‘. Wo beginnen ‚junge Vermögen‘ und wo siehst Du die Besonderheiten der ganzheitlichen Beratung für die nachwachsenden Generationen?
Die Notwendigkeit der ‚jungen Finanzplanung‘ liegt für alle Altersklassen auf der Hand. Statt kurzfristiger Anlagetipps wird ein langfristiger Plan für die Mandanten erarbeitet, auf dessen Grundlage die gemeinsame Planung der Umsetzung erfolgen kann. Ein ‚junge‘ Basis für ein eigenes Vermögen sehe ich dann, wenn eigenes Einkommen erzielt oder über Vermögensübertragung innerhalb der Familie nachgedacht wird.
Warum sollten junge Erwachsene am Beginn ihrer beruflichen Laufbahn mit einer Privaten Finanzplanung starten?
Je länger der Planungshorizont ist, desto einfacher sind die Ziele mit realisierbaren Sparraten erreichbar. Junge Erwachsene haben von Beginn an ihre Einnahmen- und Ausgabensituation im Blick. Sie können somit durch die Betrachtung ihrer finanziellen Gesamtsituation und unter Berücksichtigung aller fachlichen, steuerlichen und rechtlichen Aspekte ihre Lebensplanung finanziell realisieren.
Die hohen Anforderungen an Berater, Beratung und Dienstleistung sowie die Besonderheiten einer produktneutralen, an den Wünschen und Bedürfnissen der Kunden orientierten Tätigkeit sind nach wie vor vielen Verbrauchern wenig bekannt. Was sind die häufigsten Irrtümer rund um die Finanzplanung?
Häufig verbreitet ist leider das Denken, einfach das zu sparen, was am Monatsende übrig ist. Ohne ein konkret messbares Ziel ist eine fundierte Finanzplanung jedoch nicht möglich. Ein weiterer Irrtum ist, dass wir Zeit genug haben und mit der Ruhestandsplanung noch abwarten können. Die Erfahrung zeigt, dass Menschen sich schnell an hohe Ausgaben gewöhnen. Gerade der Zinseszinseffekt wird bei den meisten stark unterschätzt. Ein weiter Irrtum ist meiner Ansicht der Glaube, dass Immobilien für jeden die perfekte Altersvorsorge sind.
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