Inflation bremst Vorsorge

Preissteigerungen ohne Ende sind für die meisten Menschen im Alltag kaum noch zu bewältigen. Zwei Drittel der Menschen in Deutschland schränken ihre Ausgaben deshalb ein. Um alle Kosten gering zu halten, wird besonders bei Energie und Sprit gespart – aber auch bei der Altersvorsorge.

Das Verantwortungsbarometer 2023, eine repräsentative Umfrage von Fidelity International und dem Forschungsinstitut Kantar, gibt aktuelle Einblicke über die Ausgaben und das Sparverhalten von Menschen in Deutschland. Die Ergebnisse zeigen: In der aktuellen Situation hält ‚Deutschland‘ sein Geld zusammen. 52 Prozent versuchen ihren Energie- und Spritverbrauch zu senken, dafür drehen 46 Prozent auch die Heizung runter oder versuchen Strom zu sparen. Jeder Dritte schränkt sich außerdem bei seinen Freizeitaktivitäten ein (37 Prozent), um Geld zu sparen. Weitere 31 Prozent achten auch beim Einkauf im Supermarkt auf ihre Ausgaben und verzichtet beispielsweise auf Bioprodukte oder teurere Lebensmittel.

Insgesamt sorgen die Menschen in Deutschland zu wenig privat für das Alter vor. 31 Prozent der Befragten verfügen nicht über Versicherungen, Tages- bzw. Festgeldkonten oder Wertpapiere für ihre Altersvorsorge. 57 Prozent der Nicht-Sparer gibt dabei an, kein Geld für Rücklagen aufbringen zu können. Die Inflation verstärkt diesen Effekt: 80 Prozent derjenigen, die keine Mittel zum Sparen übrig haben, nennen die gestiegenen Lebenshaltungskosten als Ursache. 34 Prozent legen ihr Geld aktuell lieber für eventuelle Energienachzahlungen zurück. Darin liegt auch der Hauptgrund zum Sparen von Energie, 76 Prozent wollen so hohen Kosten entgehen. Klimaschutz oder Politik seien für die Befragten dabei zweitrangig. Zudem empfinden 36 Prozent die Maßnahmen der Bundesregierung zur Reduzierung des Energieverbrauchs zu locker und hätten sich strengere Regeln gewünscht.