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Wie kamen Sie zu Immobilien und was ist für Sie die Faszination?
Es war wohl ein glücklicher Zufall, dass gerade im Bereich ‚Unternehmen und Märkte‘ der Wirtschafts- und Finanzzeitung Handelsblatt eine Redakteur*in für die Betreuung der Bau- und Immmobilienbranche gesucht wurde. Diese Branche ist unglaublich spannend und vielfältig. Jeder Mensch, jede Institution und jedes Unternehmen muss sich mit diesem Markt auseinandersetzen.
Lange schon haben wir historisch niedrige Zinsen, die Aktienbörsen schwanken. Die Möglichkeiten für sicherheitsorientierte Anleger sind begrenzt. Stellen Immobilien heute ‚die‘ Lösung für die private Altersvorsorge dar?
Es gibt sehr viele Möglichkeiten einer privaten Altersvorsorge. Die Immobilie ist eine Möglichkeit. Ob sie indes die ‚Lösung‘ ist, hängt von vielen Faktoren ab – wie beispielsweise die eigenen Ansprüche oder die Qualität der Immobilie.
Baugeld ist billig, doch die Preise für Wohneigentum ziehen weiter an. Auch die Mieten steigen. Ist es klug, vor dem Hintergrund möglicherweise steigender Zinsen, jetzt zu kaufen?
Trotz steigender Preise rate ich zum Erwerb einer Immobilie, um sie selbst zu nutzen. Sofern diese im Rentenalter abbezahlt ist, fallen nur noch die Nebenkosten an. Aber auch als Kapitalanlage schätze ich die Immobilie sehr. In beiden Fällen ist jedoch eine professionelle Beratung sinnvoll.
Passives Einkommen durch Vermietung? Unter welchen Voraussetzungen ist der Kauf einer Immobilie für die langfristige Vermögensanlage geeignet?
Für alle, die immobilienaffin sind und schon Grundkenntnisse zu Themen wie etwa Lage, Preis, Sanierung und Eigentümer- bzw. Mietrecht haben, eignet sich der Kauf einer Immobilie als Kapitalanlage. Gleichwohl sollte der Markt sorgfältig beobachtet werden, da die Renditen – mit Blick auf die gestiegenen Preise – sehr niedrig sind. Als langfristige Vermögensanlage kann ich eine Immobilie in einer guten Lage immer empfehlen.
Immobilien für Anfänger? Wie lässt sich der Kauf einer Immobilie für kleine Einkommen realisieren und wer berät und hilft bei einer klugen Finanzierungsplanung?
Bei der Finanzierung helfen selbstverständlich die Banken, Sparkassen und Bausparkassen. Aber auch Lebensversicherer sitzen oft mit im ‚Boot‘ einer Finanzierung. Heute werden recht hohe Eigenkapitalquoten gefordert, die den Erwerb einer Immobilie erschweren. Auf der anderen Seite sind die Zinsen denkbar niedrig, so dass auch kleinere Einkommen einen Kauf stemmen können. Um bezahlbaren Wohnraum zu finden, ist es sicher hilfreich, in der günstigeren Peripherie der Städte nach einem Eigenheim bzw. einer Kapitalanlage zu suchen.
In weiten Teilen der Gesellschaft wird die eigene finanzielle Vorsorge stark vernachlässigt. Was könnte oder müsste der Staat leisten, um hier strukturell Abhilfe zu schaffen?
Der Staat begünstigt das Wohnen zur Miete: Die ‚Grünen‘ möchten, dass das Wasser im Boden versickert, die CDU hat die Eigenheimzulage schon vor 16 Jahren abgeschafft und die SPD möchte lieber sozial Schwachen helfen. Selbstgenutztes Eigentum ist, obgleich es jeder möchte, in Verruf gekommen. Vor diesem Hintergrund haben wir seit Jahrzehnten europaweit die geringste Eigenheimquote.
Wie haben Sie selber Vorsorge getroffen?
Der jüngst verstorbene ehemalige Ministerpräsident des Freistaats Sachsen, Kurt Biedenkopf, hat schon vor Jahrzehnten gesagt, dass die staatlich garantierte Rente für das Alter kaum reichen dürfte. Das habe ich mir zu Herzen genommen.
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