Finanzen im Griff?

Frauen sollten ihre finanzielle Vorsorge aktiv in die Hand nehmen. Mit Blick auf das Alter hapert es oft gewaltig. Bittere Realität: Das Thema Altersarmut trifft immer häufiger das weibliche Geschlecht. Ein präziser Finanzplan hilft, die wichtigsten Schwachstellen zu erkennen.


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Als Frau ihren ‚Mann‘ zu stehen, finanziell unabhängig zu sein und dann noch für das Alter vorzusorgen ist eine Mammutaufgabe. Bei der finanziellen Vorsorge hapert es oft gewaltig. „Die Tatsache, dass Männer in der Regel mehr Geld verdienen und Vollzeit arbeiten, während Frauen sich um die Kinder kümmern, Teilzeit arbeiten und geringere Einkommen in Kauf nehmen, kann für Frauen spätestens im Rentenalter zu einem riesigen Problem werden“, erklärt Stefanie Kühn, Honorarberaterin aus Grafing bei München.

Handicap Rente

Das Problem ist: Frauen zahlen deutlich weniger in die Rentenkasse ein und haben im Schnitt 15 Versicherungsjahre weniger als Männer. Kühn ergänzt: „So errechnet sich aktuell eine Durchschnittsrente aller gesetzlichen Rentner von 1.166 Euro für Männer. Frauen kommen dagegen gerade mal auf 959 Euro. Das sind fast 18 Prozent weniger.“
Die Anlageberaterin beobachtet außerdem, dass sich Frauen zu wenig mit ihrer Altersvorsorge beschäftigen und das Thema oftmals ihrem Partner überlassen: „Viele vertrauen bei der Geldanlage dem Ehemann oder dem Lebensgefährten und sind froh, dass sie sich nicht selbst um die ‚gemeinsamen‘ Finanzen kümmern müssen. Doch auch wenn die Situation in der Partnerschaft noch so komfortabel und harmonisch ist: Sich in finanzieller Hinsicht aufeinander oder auf der Familie auszuruhen, kann und darf nicht die Pauschallösung in der Ehe sein.“

Mann macht?

Die Realität beweist: Die Kopf-in-den-Sand-Methode ist gefährlich und kann sich beispielsweise im Falle der Trennung rächen. Stefanie Kühn weiß: „Menschen verändern sich über die Jahre, egal in welcher Lebenssituation. Krisen, Krankheiten, berufliche und familiäre Veränderungen prägen das Leben, die Kinder werden groß. Wir sehen sehr oft, dass Frauen urplötzlich ‚ihren Mann‘ stehen müssen. Das ist für viele eine sehr extreme, fast nicht zu bewältigende Veränderung.“

Planung hilft

Höchste Zeit also für Frauen, sich intensiver mit der finanziellen Vorsorge auseinanderzusetzen – und das möglichst frühzeitig. Spezielle Produkte sind dafür nicht notwendige. Kühn unterstreicht: „Frauen brauchen keine andere Altersvorsorge als Männer, sie brauchen nur eine Beratung, die ihre persönliche Situation berücksichtigt. Diese Situation, also das aktuelle Alter, die Zeit bis zum Ruhestand, die Lebensumstände mit der Familien- und Vermögenssituation sowie die eigenen Ziele und Wünsche gilt es im Rahmen der Privaten Finanzplanung zu erfassen und zusammen mit den wichtigsten Lebensrisiken zu überprüfen.“

TIPP! Die Private Finanzplanung im Rahmen der Anlageberatung bietet einen wertvollen, neutralen Überblick der eigenen Finanz- und Vermögenssituation. (>Die Experten)

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