Arndt Stiegeler

Arndt Stiegeler, zertifizierter Finanzplaner CFP®, Erbschafts- und Nachfolgeplaner CFEP®, Wirtschaftsmediator und Testamentsvollstrecker:

„Vielfalt ist das Stichwort. Es gilt auch für die Lebensphasen meiner Mandanten.“

Der perfekte Plan

Certified Financial Planner (CFP) bieten neutrale und umfassende Unterstützung, basierend auf fundierten Kenntnissen und Erfahrungen in allen relevanten Bereichen des privaten Finanzhaushaltes. Arnd Stiegeler ist Financial Planner (CFP), Erbschafts- und Stiftungsplaner(CFEP), Testamentsvollstrecker sowie Wirtschaftsmediator in Heidelberg.

Neben Ihrer Tätigkeit als Financial Planner und Ihrer politischen und berufsständischen Verbandsarbeit waren Sie insgesamt über zehn Jahre Mitglied im Vorstand des Financial Planning Standards Board. Deutschland e.V tätig. Was verbirgt sich hinter der Vereinigung FPSB Deutschland?

Das Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. steht für die ganzheitliche, systematische, langfristige sowie nachhaltige Planung und Strukturierung aller finanziellen Angelegenheiten privater Kunden in Deutschland. Das Ziel ist die Optimierung und Sicherung des privaten Finanzhaushaltes unter wirtschaftlichen sowie steuerlichen und rechtlichen Aspekten. Dabei ist es die Aufgabe des FPSB Deutschland, Berater privater Kunden nach international einheitlichen Regeln zu Ausbildung, unabhängigen Prüfungen, Erfahrungsnachweisen und ethischen Standpunkten zu zertifizieren.

Was sind die Merkmale professioneller Finanzplaner?

Das berufsständische Dach und die Vorgaben der ‚Certified Financial Planner‘ (CFP) zählen zu den renommiertesten und qualifiziertesten ihrer Art weltweit. Die zertifizierten Finanzplaner des FPSP Deutschland tragen ein sehr wertvolles Gütesiegel, das sich an einem stringenten Regelwerk orientiert und mehrere Hürden zur Qualifizierung vorsieht: Mit regelmäßig zu überprüfender fachlicher Aus- und Weiterbildung in Kooperation mit den renommiertesten Hochschulen und Ausbildungsträgern gehören unsere Absolventen zu den am komplettesten ausgebildetsten Berater*innen im Bereich Finanzplanung weltweit. Neben fundierten Kenntnissen und Erfahrungen sowie der Zentralprüfung beim FPSB gehört eine erfolgreich abgeschlossene, individuell vorgegebene Projektarbeit zum finalen Standard des Verbandes. Wenn diese Vorgaben erfüllt sind kann eine die Zertifizierung zum CFP®-Professionell in Kombination mit zwei praxisbezogenen Sachkundenachweisen im Bereich Finanzplanung erfolgen.

Wie unterscheiden Sie sich noch von anderen Zertifizierungen am Markt?

Neben der rein fachlichen Schiene haben wir tatsächlich ein komplexes, sehr strenges Regelwerk bezüglich der Berufsausübung und vor allem ethischer Fragen. So gibt es ganz konkrete Vorgaben dazu, wie die Interessen des Kunden in den Mittelpunkt zu stellen sind. Darüber hinaus ist vollständige Transparenz, etwa über die eigene Einnahmen- und Vermögenssituation, zu gewährleisten. Gleichzeitig sind Vertraulichkeit und Loyalität im privaten wie im beruflichen Umfeld elementar. Untermauert wird dies durch die fachliche Kompetenz und Professionalität des Zertifikatsträgers. Das zugrunde liegende Reglement wird stetig unter Berücksichtigung u.a. der aktuellen regulatorischen Anforderungen überprüft und wenn erforderlich angepasst. Gleiches gilt für die Zertifikate-Inhaber, die zur Fortführung ihrer Zulassung hinsichtlich ihrer Credit Points für Aus- und Weiterbildung alle zwei Jahre überprüft werden.

Wie sehen Sie den Spagat, beispielsweis junge Menschen im Bereich der Vorsorge umfassend zu informieren und gleichzeitig für diese Zielgruppe attraktiv zu bleiben?

Hier sehen wir viel noch Potenzial, einerseits aktiv und interessant im Markt zu stehen – und gleichzeitig dem immens wichtigen Thema der Finanzplanung sowie der Bedeutung der finanziellen Vorsorge verantwortungsvoll nachzukommen. Sicherlich ist es eine sehr spannende Aufgabe, die nachwachsenden Generationen auf ihrer Wellenlänge, beispielsweise in den sozialen Medien, anzusprechen, unsere Kultur verständlich zu vermitteln und obendrein für Relevanz zu sorgen. Gleichzeitig ist es auch unser Ziel, im Bereich der zertifizierten Finanzplaner*innen den jungen Nachwuchs innerhalb unserer stetig wachsenden Anzahl der Mitglieder nicht aus den Augen zu verlieren. Eine neue Kultur prägen, das wollen wir auch im Bereich der Ausbildung. Hier ist es das Ziel, professionell, innovativ und zukunftsorientiert zu bleiben.

Wie motivieren Sie Ihre Kundinnen und Kunden für den perfekten Plan?

Für eine vollständige Erfassung aller relevanten Daten braucht es eine strukturierte Vorgehensweise, die alle Finanzthemen von Privatpersonen und Unternehmensinhabern berücksichtigt. Das wird unserer Kundschaft normalerweise schnell plausibel. Neben der eigenen Vermögenssituation ergänze ich persönlich noch die Erbschafts- und Nachfolgeplanung – auch ein immens wichtiger Bereich. Zudem ist es nach meinen Erfahrungen wichtig, nicht themenzentriert, sondern Sparten übergreifend zu denken. Also neben den relevanten Finanzkennzahlen nicht nur Versicherungen, Kapitalvermögen oder Immobilien als Teilaspekte zu betrachten. Aus fester Überzeugung arbeite ich nicht mit standardisierten Analysefragebögen, sondern mit einem eigenen Fragenkatalog. Die so erhobenen Daten ergeben die Grundlage für das Analysegespräch. Dieses wird in einem ausführlichen Analyseprotokoll zu allen relevanten Lösungsansätzen, Zeitplänen und Umsetzungsempfehlungen zusammengefasst. Parallel dazu wird ein Arbeitsplan für die nächsten 12 bis 18 Monate erstellt. Prozess und Produkte kontrolliere und aktualisiere ich für meine Kunden im Rahmen der langfristigen Zusammenarbeit stetig, wobei hier auf eine jährliche Aktualisierung geachtet wird.

Was hat Sie motiviert, neutraler Finanzberater zu werden?

Beruflich komme ich ursprünglich aus dem medizinisch-naturwissenschaftlichen Bereich, der auch von analytischen Arbeiten wie auch Labortätigkeiten geprägt war. Parallel dazu haben mich Themen wie Finanzmärkte immer sehr interessiert. Dies hat bedeutet, dass ich im Rahmen meiner beruflichen Umorientierung weiterhin analytisch tätig sein wollte und dies sehr gut im Bereich Finanzen möglich war. Der Finanzplan wurde für mich die ‚Laborarbeit‘, die Analytik. Ähnlich wie bei der medizinischen Anamnese war es mein Ziel, den Kunden wie einen Patienten intensiv zu durchleuchten: Was fehlt, was ist zu tun, wo sind die Stärken, wo sitzen die Schwachpunkte? Die Mischung aus dem analytischen und dem praktischen Teil der Begleitung der Umsetzung ist es, was mich bis heute fasziniert. Ein weiterer großer Motivator für mich ist, wenn meine Kunde mir zu verstehen geben, dass sie sich bei mir rundum aufgehoben und verstanden fühlen und eine Lösung ihrer Situation erarbeitet werden konnte. Das macht mir bis heute große Freude. 

Was ist für Sie das klassische Produkt der privaten Altersvorsorge?

Die private Vorsorge besteht sicherlich aus mehreren Töpfen. Eine langfristige Investition in Aktien, beispielswiese über breit gestreute Fondssparpläne, ist sichtlich eine vernünftige und richtige Entscheidung, die zudem durch die Streuung geringer auf Marktentwicklungen reagiert. Damit blicke ich nicht auf den Börsenhype Ende der 1990er Jahre, in denen Aktiengesellschaften wie Pilze aus dem Boden sprießten, sondern auf fundierte, gesunde Unternehmen, die sich seit vielen Jahrzehnten am Markt halten. Abgesehen davon zählt für mich persönlich die eigengenutzte Immobilie nach wie vor zum Grundgerüst der finanziellen Vorsorge. Wir sehen: In allen Detailfragen hilft wieder der Finanzplanungsprozess. Denn nur ein professioneller, systematischer Prozess kann aufzeigen, welche Produktkategorie zu welchem Typ und zu welcher Lebensphase passt. Schließlich muss auch ein an sich optimal konzipiertes, langfristig angelegtes Aktiendepot regelmäßig kontrolliert und gepflegt werden.

Alles in allem die perfekte Ausgangslage für komplexere Vermögen. Wie schaut es bei den oft noch kleineren Geldbeuteln junger Menschen am Start ihrer Karriere aus?

Im Zuge meiner Verbandsarbeit haben wir uns intensiv auch mit jenen beschäftigt, deren Einkommen nicht viel Spielraum für Liquidität und Rücklagen ermöglicht. Das ist natürlich ein grundlegendes Thema, das sich übrigens durch alle Gesellschaftsschichten und auch durch große Vermögen zieht – wenn Geld überwiegend verkonsumiert und eine hinreichende Liquidität nicht als relevant eingestuft wird. Selbst unter Großverdienern kann es zu erheblichen Finanzproblemen kommen, wenn das laufende Einkommen im Ruhestand wegfällt. Trotzdem bieten auch kleine Einkommen viele Möglichkeiten, sich frühzeitig eine festgelegte Summe beiseite zu legen und zu sparen. Das einheitliche Zauberwort lautet Verzicht, auch wenn es für die meisten Menschen in allen Lebenslagen eher unattraktiv erscheint und finanzielle Defizite im Alter gern ausgeblendet werden.

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