Spielgeld lacht

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Immer mehr junge Menschen sind bereit, Geld in Wertpapiere, Aktien und sogar Kryptowährungen zu investieren. Worauf Anleger in den nächsten fünf Jahren setzen, untersuchte eine Studie der Social-Trading-Plattform Wikifolio. Angesichts niedriger Zinsen kommen für immer mehr Menschen Aktien und Fonds in Betracht: 35 Prozent der Befragten wollen laut Studie künftig in Aktien, 30 Prozent in Indexfonds (ETFs) und immerhin 21 Prozent erwägen für sich den Kauf von Kryptowährungen.

Unter den 18- bis 25-Jährigen wünschen sich über 43 Prozent Aktien und rund 41 Prozent Investmentfonds – 40 Prozent planen private Rentenpolicen. ETFs und Kryptoanlagen wollen sogar rund 35 Prozent kaufen. Als Grund nannten die Befragten primär die eigene Altersvorsorge (62 Prozent), Vermögensaufbau (52 Prozent) sowie Vorsorge für Notfälle (47 Prozent) und den Kauf einer Immobilie (rd. 17 Prozent).

Krypto-Euphorie wächst

Den aktuellen Hype auf Kryptowährungen hat auch die aktuelle Ausgabe von ‚Focus Money‘ aufgegriffen. Laut statista.com seien die weltweiten Ausgaben in Blockchain-Lösungen auf 6,6 Milliarden Dollar geschätzt, Tendenz steigend. Aktien, die beispielsweise in Handelsplätze für Kryptowährungen, in Grafikkarten oder in Unternehmen zur Produktion der Währungen investieren, bescheinigte die Münchner Redaktion spannende Kursprognosen, wenn auch mit hohem Risiko, und untersuchte einige ausgewählte Werte. Zu den aussichtsreichen Aktien mit einem Kurspotenzial von über 140 Prozent zähle unter anderem die deutsche Bitcoin-Group als ‚der‘ Handelsplatz für Kryptowährungen mit über einer Million Kunden. (>Focus Money ‚Eine neue Welt‘)

Zocken im Rahmen

Volker Britt, Experte für Honorarberatung und Geschäftsführer der HonorarKonzept GmbH in Göttingen, betrachtet den wachsenden Hype mit Skepsis. Investitionen in Kryptowährungen sind für ihn hochgradig spekulativ und etwa vergleichbar mit Lotto: „Obwohl ich weiß, dass die Chance, den Jackpot zu knacken, 1 zu 140 Mio. ist, verspiele ich jede Woche knapp sieben Euro. Einen kleinen Betrag bewusst zu verzocken ist für mich kein Problem, wenn es denn bewusst geschieht: Der eingesetzte Betrag ist überschaubar, das Geld – so zumindest meine bisherige Bilanz – für immer verloren.“

Unter diesem Aspekt sollten Anleger seiner Empfehlung nach Investitionen in Bitcoin- und andere Kryptowährungen als Spielgeld betrachten, das für immer verschwinden kann. Der Berater ergänzt: „Abgesehen davon sehe ich im Bereich Aktien das nach wie vor größte Potenzial, von dem gerade junge Anleger über den Kauf von Fondssparplänen unmittelbar profitieren können. Schon ab 25 Euro monatlich gibt es beispielsweise attraktive Fondssparpläne wie ETFs auf dem MSCI World: Der Index setzt auf über 1.600 Werte und schaffte ich den letzten 30 Jahren sieben bis acht Prozent im Jahr.“

(Weiterlesen >Krypto was? Das Superjahr (1) >Das Superjahr (2) >Langer Atem)

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