Schutz für Individualisten

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Eine falsche Bewegung – und der Sturz ist perfekt. Schnell kann aus dem traumhaften Skivergnügen ein Alptraum werden, der sich unter Umständen ein Leben lang bemerkbar macht. Um die privaten Einschränkungen wenigstens finanziell abzufedern, kann eine private Unfallversicherung ratsam sein. In jedem Fall dann, wenn es keine Berufsunfähigkeitsversicherung gibt.

Schutz im privaten Umfeld ist beispielsweise für Selbstständige, für nicht Berufstätige sowie für Menschen mit hohem Unfallrisiko und für Erwerbstätige mit Vorerkrankungen sinnvoll – besonders aber für jene, die keine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen können oder wollen. Generell schützt die Versicherung Aktivitäten in der Freizeit, im Haushalt, im Straßenverkehr und im Urlaub. Denn nur, wer als Arbeitnehmer auf dem Weg zur Arbeit oder auf dem Heimweg verunglückt, ist automatisch über die gesetzliche Unfallversicherung abgesichert. In allen anderen Lebensbereichen täte Schutz not.

Zu den Leistungen zählt neben der monatlichen Unfallrente auch die Zahlung eines einmaligen Geldbetrages, der Invaliditätsleistung. Voraussetzung dafür wäre eine dauerhafte Beeinträchtigung der körperlichen oder geistigen Leistungsfähigkeit. Das ist etwa dann der Fall, wenn die Unfallfolgen voraussichtlich länger als drei Jahre bestehen bleiben und eine Besserung nicht zu erwarten ist. Eine ausreichende Invaliditätsgrundsumme orientiert sich bei Berufstätigen an Alter und Einkommen. Als Faustregel gilt: Der Sollwert entspricht dem 6-fachen des monatlichen Nettogesamteinkommens, mindestens jedoch 20 000 Euro.

Schadenssummen checken

In jedem Fall ist die richtige Höhe im Schadenfall eingehend zu prüfen. Fachkundiger Beistand durch neutrale Versicherungsberater und Makler hilft beim Austarieren der Konditionen und der Schadenssummen.

Helge Kühl, Dipl. Versicherungs-Betriebswirt und Versicherungsmakler aus Neudorf rät: „Elementar ist und bleibt die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU), da Krankheiten erfahrungsgemäß für etwa 90-95 Prozent aller Einkommensausfälle relevant sind und das Unfallrisiko daher deutlich geringer ist. Alternativ macht eine Unfallversicherung dann Sinn, wenn eine BU finanziell nicht zu stemmen ist, krankheitsbedingt schwierig zu beantragen ist oder bestimmte Sportarten bei der Berufsunfähigkeitspolice ausgeschlossen werden. Ich empfehle, eine hohe Invaliditätsgrundsumme mit beispielsweiser einer Progression von 350 Prozent zu verknüpfen und damit anzuheben. Hier gibt es Leistungen bereits ab einem Prozent Invalidität. Die Vereinbarung einer Unfallrente, die meist erste ab einem Invaliditätsgrad von 50 Prozent greift, macht dann Sinn, wenn beispielsweise eine gefährliche Sportart bei der BU nicht mitversichert wird.“

(Weiterlesen >Fass ohne Boden? >Großputz Versicherungen)

TIPP! Die Experten der Stiftung Warentest bewerteten für die Zeitschrift ‚Finanztest‘ Ausgabe 7_2021 insgesamt 112 Tarifangebote. Ein Ergebnis des Tests: Guter Versicherungsschutz muss nicht teuer sein. Die günstigste gute Police beginnt laut Testergebnis ab 77 Euro pro Jahr. Bei den leistungsstärksten ist der günstigste Tarif ab 189 Euro jährlich für die niedrige Gefahrengruppe zu haben.

***FRAGEN? WÜNSCHE? IDEEN? ANREGUNGEN? KRITIK? Zu Vorsorge- oder Finanzthemen? Auf geht’s! Die Redaktion und die Experten freuen sich über Feedback und stehen darüber hinaus ganz unverbindlich mit Rat & Tat zur Seite!

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