Fass ohne Boden?

Berufsunfähig schon vor der Rente? Jeder Vierte kennt das Problem, mindestens einmal im Leben. Das größte Dilemma ist: Eine staatliche Rente gibt es nicht. Die Angebote der Versicherungen sind groß, geeignete Policen sind schwierig zu bekommen. Größte Hürde sind die Gesundheitsfragen der Anbieter. Tipps und Lösungen zur Bewältigung einer Mammutaufgabe!

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„Die eigene Berufsunfähigkeit abzusichern, ist definitiv kein Thema für den Stehtisch und sollte für Arbeitnehmer eine sehr hohe Priorität haben.“, gibt Helge Kühl zu bedenken. Der 55-jährige Dipl. Versicherungs-Betriebswirt und Versicherungsmakler aus Neudorf hat sich mit seinem zehnköpfigen Team von Schleswig-Holstein auf die sehr komplizierte Versicherungssparte spezialisiert. „Die Angebote der Versicherungen sind da, die Produkte sind gut und übersichtlich – aber nicht einfach zu bekommen. Das geht schon bei den Gesundheitsfragen los. Das Thema Vorerkrankungen stellt für viele das größte Problem dar.“

Wer seinen Lebensunterhalt absichern will, wenn er aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten kann, hat nicht viele Alternativen: Eine staatliche Rente aufgrund von Berufsunfähigkeit existiert faktisch nicht mehr. Es gibt nur noch die gesetzliche Erwerbsminderungsrente, diese zahlt jedoch nur in seltenen Fällen. Nächster Fallstrick: Sofern eine Tätigkeit für sechs Stunden am Tag ausgeübt werden kann, liegt auch keine Erwerbsminderung vor. Die Verweisung auf eine beliebige Tätigkeit ist ebenfalls möglich.

Bedarfs- und Marktanalyse

„Die Alternative ist eine private Berufsunfähigkeitsversicherung, doch geeigneter Versicherungsschutz ist kompliziert zu beantragen“, unterstreicht der Versicherungsexperte, „Daher starten wir im Büro zunächst mit einer Bedarfsanalyse, welche die obligatorischen Ansprüche und damit die Höhe der benötigten Summe ermittelt. Mit diesem Wissen lässt sich dann eine Marktanalyse durchführen. Diese gibt es bei unabhängigen Beratern und auch bei den Verbraucherzentralen.“

Ist der Markt analysiert, beginnt die eigentliche Arbeit. Denn nun steht fest, welches Produkt im konkreten Fall passt und welches Unternehmen als Anbieter empfehlenswert und geeignet ist. Kühl ergänzt: „Im nächsten Schritt folgen die unerbittlichen Gesundheitsfragen. Diese sollten Interessenten keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen. Schon kleine Unwahrheiten oder vergessene Erkrankungen können dazu führen, dass die Versicherung Gelder im Nachhinein zurückfordern kann. Im schlimmsten Fall folgt noch eine Strafanzeige wegen Betrug.“

Historie recherchieren

Als wichtigster Tipp gilt daher, die eigene Gesundheits-Historie sehr genau zu recherchieren. Hilfreich ist, die Hausärzte sowie die Krankenkasse und die Kassenärztliche Vereinigung gleichzeitig anzuschreiben. Dort können sich Versicherungsnehmer mit einem einfachen Anschreiben die hinterlegten Daten zuschicken lassen. Helge Kühl erinnert sich: „Diese Daten erleichtern rein informativ das Ausfüllen des Fragebogens und können in Einzelfällen bei den unterschiedlichen Stellen tatsächlich voneinander abweichen. Wir hatten in der Vergangenheit bei Anfragen für Berufsunfähigkeit häufiger schon Fälle von sogar schwersten Erkrankungen, die für die Person selbst eine extreme Überraschung waren. Das ist natürlich absurd und würde eine Versicherung unbewusst massiv erschweren, lässt sich aber durchaus in den Akten korrigieren.“

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(Weiterlesen >Großputz Versicherungen >Zertifizierter Check >Vorsicht Verkäuferfalle)

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